Gegen den Strom – eine Absage an EMIL

EMIL wird nicht kommen. Warum? Wir sind nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen, dass die Muskelkraft für uns die einzige wirklich alternative Antriebsform ist. Zumindest nach dem heutigen Stand der Technik.

Wir wissen, E-Bikes sind populär, das ist ein riesiger, ein wichtiger Markt für uns Bike-Hersteller mit viel Potenzial. Und es gibt viele gute Gründe, ein E-Bike zu kaufen und zu fahren, keine Frage. Auch wir sehen das Potenzial und hatten genau deswegen EMIL entwickelt. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, EMIL ist ein richtig gutes Konzept, ein richtig cooles Bike. Wir waren die ersten, die ein Kinder-E-Mountainbike mit dem modularem Fazua-Antrieb entwickelten. Mit einer einzigartigen Geometrie nach dem 29er-Prinzip und deutlich leichter als die Kinderbikes der Mitbewerber. Mit EMIL haben wir für Furore gesorgt, in den Medien und auf dem Bike-Festival in Riva. Darauf sind wir schon ein bisschen stolz. Und trotzdem: Es passt einfach nicht zu uns, das ist uns inzwischen klar geworden.

Sören Zieher, Inhaber VPACE Bikes

Unternehmerisch gesehen mag es wider aller wirtschaftlicher Vernunft sein, auf ein Stück vom Kuchen dieses Wachstumsmarkts zu verzichten. Aber letztlich ist es eine Gewissensentscheidung, für mich, das gesamte VPACE-Team. Und die haben wir uns nicht einfach gemacht, uns eine ganze Weile intensiv damit auseinandergesetzt. Da ging es um die Nachhaltigkeit der E-Mobilität, um den Umgang mit natürlichen Ressourcen, den ganzen ökologischen Irrsinn um uns herum und um das, was wir unseren Kindern mit auf den Weg geben.

Unser Fazit: Wir sind Puristen und wollen das auch bleiben. So wie unsere Kunden. Wir wollen weiterhin unseren Fokus auf sportliche Bikes richten. Auf einzigartige, individuell aufgebaute Mountainbikes, Rennräder, Gravelbikes und Commuter – Ride Unique!

Und eben auch auf Performance-Mountainbikes für Kinder, die Lust haben, sich zu bewegen, sich herauszufordern. Die mit ihrem Bike raus wollen in die Natur, Abenteuer erleben, die Trails rocken, Grenzen ausloten, sich in Rennen messen und Spaß haben mit der ganzen Familie. Dafür stehen unsere Bikes, dafür steht VPACE.

Im Namen des gesamten VPACE-Teams

Euer Sören Zieher

21 replies on “Gegen den Strom – eine Absage an EMIL

  • Gunther Liehr

    Das ist korrekt !! Kinder sollen sich austoben und bewegen, ein E-Bike hat da auch meiner Meinung nach nichts zu suchen.

    Irgendwie finde ich Euch jetzt noch besser!!!

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  • Rennesel

    Respekt für Eure Entscheidung, trotz dass ihr dort angesiedelt seid, wo man gute Höhenmeter machen kann. Alles Gute und grüße aus dem flachen Hamburg

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  • Markus Linke

    Back to the roots! Eure Einstellung ist mehr als lobenswert. Ich würde meinen Kids niemals ein e-bike kaufen. Ich kann mich noch gut an meine Jugendjahre in den 80er erinnern, als wir mit dem BMX die Gegend erkundet und unsicher gemacht haben. Draußen an der frischen Luft und vor allem immer in Bewegung (mit der eigenen Muskelkraft). Nichts ist schöner als wenn die Kids Abends völlig fertig im Bett liegen und sagen „Papa, das war wieder eine geile Tour heute“. Wir habe zwar noch kein Bike von VPACE, aber meine Kaufentscheidung für das nächste Bike hat sich gerade zu Euren Gunsten positiv verändert. Weiter so …….

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  • Benni R.

    Danke. E-Bikes haben sicherlich einen Nutzen für viele Menschen, denen ohne Hilfe das biken sonst nicht möglich wäre, aber für Kinder ist es m. E. nicht erforderlich. Sie sollen sich und ihre Grenzen, ohne Hilfe, ausloten können.
    Ihre Begründung ist absolut nachvollziehbar und hat ganz viel Respekt verdient. Es kommt nicht oft vor das sich Unternehmen gegen Märkte entscheiden, die in Zukunft mit Sicherheit finanzielles Potential haben.

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  • hartmut kieninger

    Hallo, durch ein e-bike bleiben Menschen deutlich länger und ausgiebiger am radfahren „hängen“, als ohne Akku. Dies gilt meiner Beobachtung durchgängig für jedes(!) Alter. Kleine Kinder & Mädchen können deutlich schneller an das Leistungsniveau der Freunde*innen und Familie herankommen. Gemeinsame Ausfahren mit dem Bike enden nicht (so schnell) im Chaos bzw. in der Überforderung der Schwächeren. Zumindest sollte es eine Kaufoption für die Eltern geben.

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  • Sascha

    Und damit ihr weiter Umsatz macht, bestelle ich kommende Woche ein MAX26 für meine Tochter. E-Antrieb hin und her, ich persönlich freue mich immer sehr darüber wenn ich aus eigener Muskelkraft die Höhenmeter geschafft habe. Ärgere mich aber extrem wenn eine Horde Rentner mit E-Bikes den Weg versperren.. genauso wie im Supermarkt, bleiben sie mitten im Weg stehen.
    Daumen hoch für die Muskelkraft.
    Macht weiter so, ich empfehle euch immer, wenn mich wer fragt, was meine Tochter für ein tolles bike fährt.

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  • Herbert Mendler

    Hallo Sören und Mitarbeiter, als ich bei Euch letztes Jahr im neuen Verkaufsraum reinschaute, war ich beim Anblick des E-Kinderbikes schockiert !! Respekt, dass Ihr Eure Einstellung wieder überdacht habt !!! E-Bikes gehören nur zu Personen mit körperlichen Einschränkungen. Nicht für Jugendliche und Erwachsene, „geile“ Downhiller und nicht in jedes Gelände. Auch ich freue mich, wie weitere eurer Kunden, wenn ich (trotz meiner 68 Jahre und zweier Herzoperationen) abends mit meinem tollen Fahr(-Tret)Rad aus eurem Hause von vielen herrlichen Touren zufrieden nach Hause komme und gleichzeitig etwas für meine Gesundheit tun konnte. Bleibt den Bio-Bikes treu, ihr werdet den Trend „überleben“, wir stehen zu Euch !!! Herbert aus dem Allgäu

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  • Johann Roitner

    Was allerdings schon zu beachten ist, dass viele Kinder, ohne dass das wirklich notwendig wäre, mit dem öffentlichen Verkehr in die Schule fahren, obwohl dafür viel mehr Zeit draufgeht und natürlich die Bewegung völlig fehlt. Gerade für Schüler wäre ein E-Bike doch sehr interessant, vor allem dann, wenn es auf dem Schulweg Steilstücke gibt, die mit dem normalen Rad mit Schultasche wirklich nur schwer machbar sind.
    Es wäre notwendig, nicht nur zum Vergnügen Rad zu fahren, sondern das Rad schon beim Schüler zum attraktiven Verkehrsmittel zu machen.
    Als Vater von 3 Töchtern, die allesamt unwillig waren mit dem Rad zur Schule zu fahren, obwohl der Radweg gerade mal 15min und die Fahrt mit Öffi 45min in Anspruch genommen hätte. Der kostenlose Schulbus war dann für meine Töchter einfach bequemer, als das Rad. Ein attraktives „Schulrad“ im Paket mit attraktiver Schlechtwetterbekleidung und einem Riesenkorb (für Schultasche etc.) wäre für viele vielleicht ein Anreiz.
    Ich selbst fahre E-Bike jedoch im Regelfall ohne Motorunterstützung – benütze den Motor nur, wenn es mir zu anstrengend wird, oder wenn gerade der Regen kommt. Enormer Nachteil meines Bikes ist der praktisch nicht vorhandene kräftige Schiebemodus. Das Rad über Steilstücke zu schieben oder über Stufen zu schieben ist für mich unmöglich weil das E-Bike dafür einfach zu schwer ist.

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    • Jürgen Bachmann

      Genau dafür wäre der Fazua-Antrieb prädestiniert. Leicht, leichte Unterstützung, Schiebehilfe und ohne Tretwiderstand, wenn der Motor aus ist. Allerdings im Erwachsenen-Rad, Kinder sollten wirklich nicht damit schon verdorben werden. Ich fahre ihn, um den (für mich) widerlichen Anstiegen den Schrecken zu nehmen und mit den Kumpels mitfahren zu können.

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      • Jan

        „Es wäre notwendig, nicht nur zum Vergnügen Rad zu fahren, sondern das Rad schon beim Schüler zum attraktiven Verkehrsmittel zu machen.“

        Das stimmt!
        Jedoch ist das VPace EMIL doch nicht als Verkehrsmittel sondern eher als Sportgerät konzipiert worden, denke ich.

        E-Bike als Verkehrsmittel ? Ja!
        E-Bike als Sportgerät für Kinder? Nein!

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  • Christian

    Ich hinterlasse sehr selten eine Antwort im Netz aber hier muß ich spontan sagen: Chapeau !
    Weil es genau meine Meinung wiedergibt und ich es eins zu eins so sehe.
    Vielen Dank für diese leider recht einsame aber absolut unterstützenswerte Haltung und die
    dazugehörige Portion Mut.

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  • Jan

    Die Haltung und Entscheidung von VPACE finde ich SUPER!

    Ich habe es gerade erst gelesen und freue mich nun noch mehr, dass ich vor ca. einem Jahr meinem Sohn ein MAX 24 gekauft habe. Eine Firma mit so guten Kinderfahrrädern UND dieser Haltung: Genial!

    Macht weiter so!

    Und hebt mir ein MORITZ26 auf 😉

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  • Friedbert Samland

    Hallo Vpace Team mit Bedauern habe ich eben diese Entscheidung gelesen war ich doch zuerst über die Ankündigung und eine Bericht über das Vorserienmodell gestolpert. EMIL wäre genau das Tad vor unsere Tochter gewesen. Bedingt durch eine angeborenen Herzfehler ist sie nicht so leistungsfähig wie gesunde Kinder und hätte mir diesem Rad wieder „mithalten“ können. VieleN Kinder mit vergleichbaren Krankheitsbildern könnten mit dem Modell Zugang zum Radfahren bekommen fehlt ihnen neben der Ausdauer do h oft auch die Kraft ein Standard E-Bike zu führen.
    Viele Grüße

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    • Mark

      Diesen Aspekt kann man gar nicht genug betonen!

      Man denke auch an frühgeborene Kinder, die sich anders entwickeln.

      Hier ist es oftmals schon fast unmöglich, ein konventionelles Fahrrad in der richtigen „Größe“, korrekterweise müsste es eigentlich „Kleine“ lauten, aufzubauen. Ich musste hierzu auf einen Rahmen aus Kalifornien zurückgreifen…

      In diesem Sinne: Don’t be ableist!

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